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Katastrophenschutzübung in Berge

20. 04. 2018

Mit mehr als 250 Einsatzkräften aus den Rettungsdiensten, Feuerwehren, DLRG und dem Krankenhaus Ankum ist die große Katastrophenschutzübung des Landkreises Osnabrück am Freitagabend in Berge erfolgreich und ohne Zwischenfälle verlaufen.

 

Die Oberschule am Sonnenberg in Berge war laut dem Übungsdrehbuch des Landkreises Osnabrück ein Landschulheim, in dem es den Teilnehmern und Betreuern plötzlich sehr schlecht ging. Mehr als 40 Menschen waren betroffen. Auf vier DIN A4-Seiten hatten die Experten des Landkreises die einzelnen Aufgaben und Verantwortlichkeiten für die Einsatzkräfte des Rettungsdienstes, der Feuerwehren, des Katastrophenschutzdienstes sowie des Krankenhauses Ankum ausgearbeitet.

Ausgegangen war die Idee für die Übung von der Leitung des Marienhospitals Ankum-Bersenbrück der Niels-Stensen-Kliniken, berichtet Amin Schnieder. Das Team des Krankenhauses wollte sich mit der Großübung selbst einem Stresstest unterziehen.

Das Stichwort des Alarms, der am Freitag um 18 Uhr von der Rettungsleitstelle an alle benötigten Kräfte gesendet wurde. lautete „MANV7“, also ein „Massenanfall von Verletzten der Stufe 7“. Die Zahl sieben bedeutet, das von einer Lebensmittelvergiftung oder einer Infektion ausgegangen werden müsse, so Amin Schnieder. Auch sein Kollege Benedikt Guss als weitere Einsatzleiter beobachtete die Abläufe sehr genau.

 

Um 18.14 Uhr rollten die ersten Rettungswagen auf den Hof des „Landschulheimes“ in Berge. Zugleich trafen auch die ersten Notärzte des Rettungsdienstes ein. Nun galt es, zunächst die Lage zu erkunden. Da es sich auch um eine Infektion der Patienten handeln konnte, musste jede Einsatzkraft vor dem Betreten des Gebäudes eine vollständige Schutzkleidung anlegen.

Insgesamt waren 40 Rettungsfahrzeuge unterwegs, die die betroffenen Personen nach Ankum transportierten. Zwei Personen waren „akut vital bedroht“, schwebten also in Lebensgefahr, bei 17 Teilnehmern wurden akute Erkrankungen festgestellt und 23 waren leicht verletzt. Um 18.40 Uhr setzten sich die ersten Rettungswagen dann in Richtung Ankum in Bewegung. Auch das Kreisverbindungskommando der Bundeswehr war unter der Leitung von Oberstleutnant der Reserve Uwe Schrader vor Ort, um abzuklären, ob Kräfte der Bundeswehr für die Bergung oder den Transport benötigt wurden.

 

Das Team des Krankenhauses Ankum zeigte schließlich, wie strukturiert und professionell es auf solche Lagen reagieren kann. Durch einen separaten Eingang wurden die Verletzten zur „Patientensichtung“ gebracht und dort von Ärzten – wiederum in Schutzanzügen – in Empfang genommen. Eine besondere Bedeutung kam dabei den Informationen bei der Übergabe der Patienten zu. Auch das funktionierte reibungslos.

 

„Wir haben über 90 Prozent der Dinge erreicht, die wir üben wollten. Auf die Leistung des Krankenhauses Ankum, könnten die Verantwortlichen stolz sein“, fasst Amin Schnieder die Auswertung zusammen. Vor allem die Schnittstellen zwischen dem Katastrophenschutz, der Feuerwehr und dem Rettungsdienst und damit auch dem Krankenhaus Ankum hätten reibungslos funktioniert, freute sich die Einsatzleitung.

Neben den Aktionen am Einsatzort Berge standen an der August-Benninghaus-Schule, der Ankumer Oberschule am Kattenboll, noch zwei weitere Einsatzzüge bereit, um ihre Kolleginnen und Kollegen zu unterstützen. Hier warteten auch Kräfte aus dem Stadtrand und dem südlichen Landkreis auf ihren Einsatz. Primäre Aufgabe dort war die Einrichtung eines Evakuierungs-zentrums und einer Betreuungsstelle für Angehörige.

Und wie erging es den Einsatzkräften selbst? Bei abendlichen 24 Grad kamen die Helfer ganz schön ins Schwitzen. Besondere Vorkommnisse habe es nicht gegen, hieß es. Die Sicherheit der beteiligten Kräfte stand auch bei dieser Übung im Vordergrund.

 

Text: NOZ (Peter Selter)

Bilder: S. Brüwer

 

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